In the long run: Theatermacher*innen

Seit einigen Semestern wird an der HfS Ernst Busch nach der bisher kaum erzählten Geschichte von Frauen* im (europäischen) Theater gefragt – die traditionell an weißen Männern orientierte Theatergeschichte scheint deren Rolle(n) vergessen zu haben ... Jetzt geht es darum, die bisherige Arbeit noch sichtbarer zu machen und in der Hochschule und mit allen Interessierten zu diskutieren.

Vortragsreihe mit Gesprächen und Diskussionsrunde

Kozept und Idee: Vanessa Wozny (Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte an der HfS) und Anna Volkland (Dipl. Dramaturgin / Lehrbeauftragte)

Wer das Theatermachen studiert, setzt sich auch mit der eigenen Geschichte auseinander – nicht, um sie zu wiederholen, aber doch auch, um ermutigt zu werden. Es wird auf Sternstunden des Theaters verwiesen, auf die wichtigen Innovationen und die dahinter stehenden herausragenden Köpfe. Es zeigt, das Veränderungen sind immer möglich sind. Diese Reihe der talentiertesten, mutigsten und visionärsten Theaterköpfe, an die wir uns heute noch wieder und wieder erinnern, sieht nun aber meist vollkommen weiß und männlich aus ... Wer hat hier wen aussortiert und vergessen? Und was lässt sich hier verändern?

Die Initiative begann mit der Anregung von Studierenden des Regiejahrgangs 2018, die im WS 2020/21 gemeinsam mit einzelnen Dramaturgiestudierenden im Seminar „Frauen in der europäischen Theatergeschichte? Vergessene Produzentinnen und sprachlose Darstellerinnen – eine Recherche“ mit theaterhistorischen Ausgrabungsarbeiten den bisherigen Lehrkanon befragen wollten (Dozentin: Anna Volkland). Es gründete sich anschließend im Frühjahr 2021 die hochschulübergreifende AG „Theatermacher*innen“ aus einem engagierten kleinen Kreis von Studierenden und Lehrenden, die gemeinsam mit der Frauenbeauftragten der HfS Vanessa Wozny die aufgekommenen Fragen nachhaltig in der HfS verankern möchten. 

Die kleine Mittwochsreihe „In the long run... Theatermacher*innen!“ möchte Einblicke in bisherige Erkenntnisse geben, kommt mit HfS-Alumni und weiteren Gästen ins Gespräch über institutionellen Wandel als Aufgabe, lädt Studierende zur Präsentation ihrer künstlerischen Arbeiten ein (etwa im Spiel mit neuen Formen der Geschlechterperformances) und öffnet sich für alle Interessierten zur Diskussion ihrer Fragen. Es geht um kaum erzählte Theatergeschichten und ihre Protagonist*innen, aber auch um die gegenwärtige und zukünftige Theaterpraxis von Theatermacher*innen.

Theatergeschichte kann wie jede Geschichte nie vollständig erzählt werden, aber sich die Lücken anzuschauen, lehrt eine Menge.

 

 

Veranstaltungsarchiv

schwarz-weiß Grafik mit schemenhafter Person

In the long run: Theatermacher*innen 12.07.2023, 17 Uhr

Fokus: Mit 4 auf die Bühne - Theaterkünstler*innen und -kinder früher & heute

Frauen waren als Angehörige des ohnehin schon als „unanständig“ geltenden Berufstands der (wandernden) Schauspieler*innen in den patriarchal geprägten europäischen Gesellschaften der letzten Jahrhunderte noch stärker von sozialer Diskriminierung betroffen als ihre männlichen Kollegen. Angesehen als unehrenhafte Dirnen, lebten sie häufig in Armut und starben früh. Einige von ihnen wurden bereits in dieses (Theater-)Leben hineingeboren und mussten ihre Bühnen-Mütter oder Eltern schon als Kinder hinter und auf der Bühne unterstützen.

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In the long run: Theatermacher*innen 21.06.2023, 17 Uhr

Fokus: „Als Künstlerin stehe ich auf den Schultern von ...“ Feminismus, Erinnern und Autor*innenschaft

Was hast du von wem gelernt? Wer prägt deine künstlerische Praxis, dein „Handwerk", deine Ideen? Es sind nicht allein die aktuell anwesenden Lehrer*innen oder Arbeitspartner*innen im Raum, sondern immer auch eine große Zahl früherer Lehrer*innen und Kolleg*innen, die durch die Generationen hindurch wirken, die eher unbewusst erinnert werden oder aber auch bewusst gesucht und (wieder) entdeckt werden können.

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Farbe: Orange
Scharz-Weiß Grafik aus Fritz Lang's Film "Matropolis"

In the long run: Theatermacher*innen 10.05.2023, 17 Uhr

Fokus: „More than human...“ Frauen, Puppen/Cyborgs und die Kunst

Frauen* in der Theatergeschichte, v.a. Schauspielerinnen und später Autorinnen waren lange Zeit Projektionsfiguren heteronormativer männlicher Phantasien. Als nicht-männliche Wesen waren sie auf der Bühne gleichzeitig dem „Nicht-Menschlichen“ häufig näher: als Geister und Feen, aber auch als unheimlich-begabte Puppen und Automaten, futuristische Flugmaschinenmenschen oder Cyborgs – entrückt, begehrenswert, bedrohlich. Liegt in dieser Verbindung von nicht nur „natürlichen“ Körpern und Technik nicht auch eine emanzipatorische Kraft?

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SAVE THE DATES!

10. Mai, 21. Juni und 12. Juli 2023, 17 Uhr - Raum ZIN 1.51

Seit dem WS 2021 wird an der HfS Ernst Busch Berlin nach der bisher kaum erzählten Geschichte von Frauen* im (europäischen) Theater gefragt: Die traditionell an weißen Männern orientierte Theatergeschichte scheint deren Rolle(n) vergessen zu haben; Jetzt geht es darum, die bisherige Arbeit noch sichtbarer zu machen und in der Hochschule und mit allen Interessierten zu diskutieren. Im Sommersemester 2023 geht IN THE LONG RUN: THEATERMACHER*INNEN in die dritte Runde.

 

In the long run: Theatermacher*innen 27.04.2022, 17 Uhr

Fokus: The will to change* – Queerer Feminismus in Lehre und Theaterpraxis?

Die Reihe IN THE LONG RUN: THEATERMACHER*INNEN beweist einen langen Atem: nach pandemiebedingten Verschiebungen können wir uns endlich wieder in Präsenz versammeln und stellen den Austausch, neue - queere - Perspektiven und den Körper in den Mittelpunkt: Sichtbarkeit, Stimme und Berührungen... Studierende und Lehrende aus Schauspiel und Regie sowie als Gast die Claire Vivianne Sobottke, stellen ganz unterschiedliche Ansätze vor, queeren Feminismus in Lehre und Theaterpraxis auszuprobieren.

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In the long run: Theatermacher*innen 19.01.2022, 19 Uhr

Fokus: Angewandter experimenteller Feminismus in Lehre und Theaterpraxis - via ZOOM

Warum identifizieren wir uns so ungern mit Marie und Gretchen aus Woyzeck und Faust? Wann kann man bei Theaterstücken von einer patriarchalen Dramaturgie sprechen und wie erkennt man diese an Bauform, Figurenkonstellation und „Wirkungsabsicht“ eines Stücks? Welche feministischen Ansätze gibt es zur Dekonstruktion dieser patriarchalen Narrative? Und wieso geht im deutschen Theaterkanon fast nur um den Aufstieg und Fall des heterosexuellen, weißen cis-Mannes hinter, vor und auf der Bühne?

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Drei Personen in bodenlangen, pastellfarbenen Kleidern mit dem Rücken zum Betrachter in einem weißen, hellen Raum

In the long run: Theatermacher*innen!

Auftaktveranstaltung am 03. November 2021

Seit einigen Semestern wird an der HfS Berlin nach der bisher kaum erzählten Geschichte von Frauen* im (europäischen) Theater gefragt – die traditionell an weißen Männern orientierte Theatergeschichte scheint deren Rolle(n) vergessen zu haben... Jetzt geht es darum, die bisherige Arbeit noch sichtbarer zu machen und in der Hochschule und mit allen Interessierten zu diskutieren.

Weitere Termine sind der 08.12.2021 und der 19.01.2022, jeweils mittwochs, ab 17Uhr in der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, im Zeitfenster des unterrichtsfreien Ensemblenachmittags – herzlichen Dank an den AStA!

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Weitere Initiativen

WS 2021/22 Rechercheseminar zu  „Frauen in der europäischen Theatergeschichte? Vergessene Produzentinnen und sprachlose Darstellerinnen II“ (Arbeitstitel)

Ausrichtung der 4. Ausgabe des seit Januar 2016 alle zwei Jahre stattfindenen Symposiums „Performances von [Weiblichkeit] in den darstellenden Künsten“ am 22. und 23. Januar 2022 mit Vorträgen und Workshops. Organisiert von der UdK Berlin und der HfS Berlin. https://performancesvonweiblichkeit.wordpress.com/

 

Idee und Konzept

Vanessa Wozny

Verwaltung

Hauptamtliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte

T +49 30 755 417-161
E-Mail

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Anna Volkland

Lehrende*r

Lehrbeauftragte

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