Die Zuschauer

Die ganze Welt ist eine Bühne,
Und wir sind nur die Spieler.
Wir treten auf und gehen wieder ab,
In sieben Akten bis zum Tod…

Auch so kann man auf uns Menschen und die Absurdität unserer Existenz schauen. Die trotzdem nach Wahrnehmung verlangt, Konsistenz behauptet. Indem wir auf uns selbst schauen wie auf ein Theaterstück, das einer Dramaturgie folgt, dessen Autor oder Regisseurin uns aber unbekannt ist und die uns über das Genre auch noch im Dunkeln lassen.

Es sind Puppen, Zuschauende unseres Menschen-Welt-Theaters, die nach dem Applaus noch einen Moment sitzen bleiben, angefasst, abgestoßen, erschöpft von dem, was sie da gerade gesehen haben aus ihrer sicheren Position im Dunkel des Theatersaals. Für dieses eine Mal sind wir es, die Menschen: der Stoff, aus dem ihre Träume sind.

„Die Zuschauer“ von Martin Heckmanns untersucht menschliche Begegnungen in Momentaufnahmen auf ihre Dramenfähigkeit. Es treten auf: ein geschiedener Vater, der die Lieblingsfigur seines Sohnes auf der Bühne nicht sah, ein junges Paar, nach dem Theater an der Absolutheit ihrer Liebe zweifelnd, ein altes Paar mit Erfahrung und einem Geheimnis, ein Mann, der nach Veränderung seines Lebens sucht, und sogar ein Finanzminister, der die Ökonomisierung der Kunst anzweifelt... Alle haben sie etwas gesehen auf dieser Bühne, an diesem Abend, was sie zumindest beschäftigt. Und das ist doch schon mal ein Anfang.

Es spielen: Sophia Bobic, Christopher Breust, Cecilia de la Jara, Tatjana Ochsenohr, Jago Schlingensiepen, Esti (Isabelle Schrader), Christine Zeides, Aleksandra Goslawska, Emma Teichert

Regie: Moritz Sostmann
Ausstattung: Jonathan Gentilhomme
Puppen: Hagen Tilp, Magdalena Roth
Musik: Philipp Pleßmann
Puppenführung: Magda Lena Schlott
Dramaturgie: Jörg Lehmann
Regieassistenz: Nathalie Wendt

Gastspiel am Schauspiel Köln am 5. Juni 18:00 und 21:00 Uhr:

https://www.schauspiel.koeln/spielplan/spielplan/2024-06?scrollTo=2024-06-04-p1757