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Digital Campus in Palmela, Portugal

Das Labor für Digitalität verwandelt das Teatro O Bando in einen „Digital Campus“

Bereits zum zweiten mal richtete das „Labor für Digitalität“ der HfS Ernst Busch den vom europäischen Netzwerk „PlayOn!“ organisierten „Digital Campus“ aus. Vom 14. bis zum 16. März 2024 versammelten sich Studierende aus verschiedenen Ländern, darunter Ungarn, Norwegen, England, Estland, Italien, Österreich und Deutschland, um drei Tage lang gemeinsam zu experimentieren, zu tüfteln und innovative Szenen sowie Installationen zu entwickeln. 

Das Labor für Digitalität der HfS Ernst Busch gestaltete den Workshop thematisch und ermöglichte durch die bereitgestellte Technologie die Erkundung der Umgebung mittels unterschiedlicher Sensoren und Mikrocontroller. Zusätzlich bot es die Möglichkeit zur Interaktion mit digitalen Akteuren, Robotik oder auch volatilen Objekten wie Nebel direkt in der Natur.

Geplant und durchgeführt wurde der „Digital Campus“ von Julian Jungel (Leiter Labor für Digitalität, HfS Ernst Busch), Dr. Ben Kirman (Senior Lecturer and Associate Prof in Interactive Media, University of York) und Lucy Hammond (Immersive Director, Pilot Theatre, York). Von der HfS mit dabei waren die Studierenden Annika Schaper und Tanja Linnekogel aus der Zeitgenössischen Puppenspielkunst.

 

Die Studierenden bildeten fünf Gruppen, um verschiedene Projekte zu realisieren:

"Puppettree" hauchte einem toten Baum neues Leben ein, indem sie Bewegungstracking und Motoren nutzten, um die Äste zu steuern und mit Projektionen Blätter auf dem Baum wachsen zu lassen.

Beim "Habitat Stabilization Program (HSP)" führte ein "Base-Team" ein "Field-Team" draußen im Tal durch verschiedene wissenschaftliche Aufgaben, um die Bewohnbarkeit der Umgebung zu gewährleisten.

"Avagame" ermöglichte es einem Spieler, von Drinnen mittels einer Spielekonsole eine reale Person als Avatar im Freien zu steuern, wobei die Live-Kameraübertragung ein immersives Spielerlebnis in First-Person-Ästhetik bot.

"Zombie VR" präsentierte einen stereoskopischen Zombie-Apokalypse-Film, der mit der neuen Apple Vision Pro in einer Plansequenz gedreht wurde.

"Digital Doom Dynamics" parodierte die Nachteile der realen Natur, indem es als fiktives Unternehmen ein vollständig digitales, immersives Naturerlebnis anbot. Die Produktpräsentation wurde jedoch von kleinen Goblins gestört, die sich draußen auf der Wiese versammelten und gegen die Digitalisierung und Ausbeutung der Natur protestierten.

Das Teatro O Bando zählt zu den führenden Theatern in Portugal und feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Der "Digital Campus" wurde zu einer Plattform für kreative Zusammenarbeit und experimentelles Denken und gilt bei allen Beteiligten als ein inspirierendes Beispiel für die Vereinigung von Kunst, Technologie und Natur. Die Veranstaltung zeichnete sich besonders durch die Vielfalt der Teilnehmer aus verschiedenen Studiengängen wie Kunst, Game-Design, Bühnenbild, Psychologie, VR-Entwicklung, Theater, Puppenspiel, Automatisierungstechnik und Medienproduktion aus. Im Fokus stand die Thematik der Konvergenz von Technologie, Natur und Theater, die im malerischen Setting des Teatro O Bando in einem Tal südlich von Lissabon erkundet wurde.

 

Eine Platine mit Kabeln im Olivenzweig vor blauem Himmel