Access Art Schools Berlin
UdK und HfS starten neues Verbundprojekt für geflüchtete Studieninteressierte
Das Projekt zur Studienvorbereitung für ein künstlerisch-wissenschaftliches Studium in Berlin bündelt von April bis Dezember 2025 ein Paket an Maßnahmen für Studieninteressierte mit Fluchterfahrung
Die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege in Berlin stellt Sondermittel für das Verbundprojekt der Universität der Künste Berlin und der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch zur Verfügung: Access Art Schools Berlin. Ein Projekt zur Studienvorbereitung für ein künstlerisch-wissenschaftliches Studium in Berlin
"Dass es gelungen ist, in Zeiten von Sparzwängen und Haushaltskürzungen Mittel des Landes Berlin für ein Projekt wie Access Art Schools Berlin einzuwerben, ist ein wichtiger Erfolg. Gemeinsam mit der HfS Ernst Busch schaffen wir damit einen Raum, der Menschen mit Fluchterfahrung den Zugang zur künstlerischen Ausbildung erleichtert. Dieses Engagement ist kein Nebenauftrag, sondern Ausdruck unseres Selbstverständnisses: Kunsthochschulen tragen Verantwortung, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen – und Vielfalt nicht nur abzubilden, sondern aktiv zu gestalten. Als staatliche Institution sehen wir es als unsere Aufgabe, künstlerische Bildung auch jenen zugänglich zu machen, die durch Krieg, Verfolgung oder politische Repression aus ihren Herkunftsländern vertrieben wurden. Der Zugang zur Kunst ist auch Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe – und er darf nicht vom Aufenthaltsstatus oder der Herkunftsbiografie abhängen. Mit diesem Projekt setzen wir ein Zeichen: für ein demokratisches Kunstverständnis, für institutionelle Verantwortung – und für eine Stadt, die ihre kulturelle Zukunft in der Vielfalt ihrer Stimmen sucht.“
Prof. Dr. Markus Hilgert, Präsident UdK Berlin
„Während Berliner Kulturinstitutionen extremen, zum Teil existenzgefährdenden Sparzwängen unterworfen werden und gleichzeitig der Ruf, sich gegenüber Menschen abzuschotten, die in unserer Demokratie Schutz vor Krieg, Verfolgung und Zensur in ihren Heimatstaaten suchen, an Resonanz gewinnt, sind die Kunsthochschulen in eine besondere Situation gekommen: Sie sind nun gefordert, konstruktive Strategien zu entwickeln, die deutlich machen: Wir bilden Künstler*innen aus, die unsere Kulturlandschaft prägen wollen und werden, die Kultur nicht als bloße Unterhaltung, sondern als identitätsbildenden Prozess begreifen, als ein Forschungsfeld für das menschliche Zusammenleben über Grenzen von Politik, Religion und Wirtschaftsinteressen hinaus; die interkulturelle Konflikte weder dramatisieren noch wegträumen, sondern sie mit dem Handwerkszeug der Kunst, das wir ihnen vermitteln, und ihrer intrinsischen Neugier erforschen und uns Perspektiven auf diese Konflikte zeigen, die wir in der Realität oft nicht entdecken können. Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir Artists at risk zeigen, dass die Berliner Kultur sie nicht nur duldet, sondern will und braucht“
Dr. Anna Luise Kiss, Rektorin HfS Ernst Busch Berlin
Die bereichsübergreifenden Angebote der UdK Berlin und der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch stehen allen studieninteressierten Personen mit Fluchterfahrung offen. Durch gemeinsame Formate entsteht eine verlässliche Beratungs- und Betreuungsstruktur, die gezielt auf eine erfolgreiche Bewerbung vorbereitet. Die Kooperation ermöglicht ein breit angelegtes, aufeinander abgestimmtes Studienvorbereitungsprogramm, das auf künstlerisch-wissenschaftliche Studiengänge an Berliner Kunsthochschulen vorbereitet. Die HfS Ernst Busch profitiert dabei von einem erweiterten Zugang zur Zielgruppe, während die UdK Berlin insbesondere durch das besondere Körperstimmtraining der HfS gewinnt, das nonverbale Ausdrucksformen mit interkultureller Kommunikation verbindet.
Das Programm zur bedarfsgerechten Partizipation von Menschen mit Fluchterfahrung besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Bausteinen: Deutschkurse, Konversationstraining, Workshops zu Studienkompetenzen, individueller Studienberatung und informellen Get-Together, Modulen im Rahmen des Artist Training sowie den Common Ground Community Formaten, das interdisziplinäre Begegnungen und künstlerischen peer-to-peer Austausch fördert. Ergänzt wird das Angebot durch Tages-Exkursionen zu den künstlerischen Hochschulen in Berlin und Workshops zur Professionalisierung der Mitarbeiter*innen an den Hochschulen.
Getragen wird das Angebot vom Berlin Career College mit dem Artist Training und Common Ground, Studienberatung und Psychologischen Beratung, dem International Office sowie der Diversitäts- und Antidiskriminierungsbeauftragten der UdK Berlin.
Weitere Informationen zum Programm: https://www.udk-berlin.de/service/access-art-schools-berlin/
Im gesamten Programm findet der Code of Conduct der UdK Berlin und Safer Space Regelungen Anwendung.
