HfS Ernst Busch
Zinnowitzer Str. 11
10115 Berlin
Für die FREISPIELE 2025 begibt sich der 49. Jahrgang der Zeitgenössischen Puppenspielkunst auf die Suche! Sie entwickeln erste eigene Stücke und versammeln sie unter einem Brennglas. Ein Brennglas als Objektiv, das Sonnenstrahlen auf einen kleinen Punkt konzentriert. Die Energie des Lichts wird verdichtet – so stark, dass brennbare Materialien entzündet werden können.
Sie versuchen zu finden was sich entzünden lässt und richten die Lupe auf 8 eigen/sinnige Arbeiten - mal mit Text, mal ohne, aber ganz sicher mit Puppen, Objekten und Material. Als weiteres Highlight gibt es ein Diplomprojekt des 48. Jahrgangs, das Sie nicht verpassen sollten.
Mi 23.07. 17.00 Uhr
Fr 25.07. 19.00 Uhr
Bühne OBEN
Dessau, 7. Januar 2005: Aus dem Gewahrsamstrakt des Polizeireviers in der Wolfgangstraße dringt schwarzer Qualm. In der Arrestzelle 5 liegt an diesem Tag Oury Jalloh. Beim Eintreffen der Rettungskräfte kann nur noch der Tod des Asylbewerbers festgestellt werden. Spätere Untersuchungen werden Knochenbrüche im Gesicht und an den Rippen offenlegen. Fremdeinwirkung ausgeschlossen. Auch das Feuer wird Oury Jalloh zugeschrieben. Doch wie konnte sich der an Händen und Füßen Gefesselte selbst anzünden? Für die deutsche Justiz ist der Fall klar: Es war Selbstmord. Oder doch nicht?
Ausgehend von realen Gerichtsdokumenten des Aktenzeichens 6 KS 4/05 begeben sich Christine Zeides und Alexander Finger in die Wirren eines kafkaesken Prozesses, in dem sich alles um die Suche nach der Wahrheit dreht.
Konzept, Spiel: Alexander Finger, Christine Zeides
Bühnenkonzept: Christine Zeides, Alexander Finger
Recherche: Alexander Finger
Textfassung: Christine Zeides, unter Verwendung von Textauszüge aus “Der Process” von Franz Kafka
Besonderer Dank an Ingo Mewes für die großartige Unterstützung beim Bau der Puppenbühne
Puppenbau: Magda Roth
Mi 23.07. 18.00 Uhr
Fr 25.07. 21.00 Uhr
Bühne UNTEN
Frei nach Georg Büchners “Dantons Tod” und anderen Texten.
Zwei Lehramtsstudierende bereiten ein Referat über einen der Klassiker des Dramatischen Theaters vor: "Wir alle sind Narren, es hat keiner das Recht, einem andern seine eigentümliche Narrheit aufzudrängen. – Jeder muß in seiner Art genießen können, jedoch so, daß keiner auf Unkosten eines andern genießen oder ihn in seinem eigentümlichen Genuß stören darf."
Mit diesem Plädoyer der Figur Herault-Sechelles aus "Dantons Tod" wäre schnell alles gesagt.
Doch auch 190 Jahre nachdem diese Zeilen von einem jungen Freiheitskämpfer namens Georg Büchner verfasst wurden, können unsere beiden Protagonisten nichts gegen dieses ohrenbetäubende Geschrei hinunter bis in die Gräber Georges Dantons und Maximilien Robespierres ausrichten:
“Die gegen wir, wir gegen die”, “Alle gegen einen, einer gegen alle”, “Richtig gegen falsch”, “Wahrheit gegen Lüge”. “Recht gegen Unrecht!”, “Die eigene Gerechtigkeit über allem!”.
Die Helden der französischen Revolution sind schon lange tot - oder nicht?
Spiel/ Konzept: Julius Warmuth, Vanja Hawemann
Mentoren: Markus Joss
Mi 23.07.
Do 24.07. je 19.00 Uhr
Fr 25.07. 17.00 + 20.00 Uhr
HfS Raum 2.30
Ein kleiner Lichtpunkt auf der sich windenden Landstraße / Wind im Haar und laute Musik aus dem Radio / Das Knirschen der Reifen auf warmem Asphalt / Johannes kaut / Ein öliger Tropfen landet im Moos / Shakira verspricht eindrücklich die Ehrlichkeit ihrer Hüften /
Patmos, die Insel der Offenbarung.
Drei Spielerinnen stellen sich am Ende der Welt die Frage, ob es sich noch lohnt, ein Warndreieck aufzustellen und warum die Ziege so eidrücklich schaut.
Apokalypse mit Objekttheater, Livesound und hausgemachten Spezial Effekten, Anschnallen bitte!
Im Kollektiv erarbeitet mit:
Spiel: Panne Fatale (Odile Pothier, Gerda Pethke, Lotta Lechtenberg)
Szenographie: Tülin Hagemann
Dramaturgie und Outside Eye: Staeff Günther
Mi 23.07.
Do 24.07. je 19.00 Uhr
Fr 25.07. 17.00 + 20.00 Uhr
HfS Raum 1.32
BITE ME ist eine tragischkomische Reise in eine andere Welt, die vielleicht gar nicht so anders ist? Drei Vampire treffen sich in einer Bar, weil sie eines verbindet… In diesem musikalischen Maskentheaterabend befragen Wesen aus Zähnen und Klauen das Leben auf seine Absurditäten, Sehnsüchte und Abgründe.
Spiel, Konzept: Gwentsche Kollewijn, Goa Kollewijn, Greta Hamidi
Kostümbild: Lale Spielmann
Outside Eye: Michael Jansky, Undine Seidenschnur
Mentoring: Markus Joss
Mi 23.07. 20.00 Uhr
Fr 25.07. 18.00 Uhr
Bühne UNTEN
Am Ende gibt es keine Geschichten mehr.
Nur noch uns zwei - und die lange Weile der Ewigkeit. Ach, diese öde Landschaft hier auch noch, nein, das ist ein Bunker…oder hat doch ein Amphitheater der alten Zeit überlebt?
Ist das wichtig? Lass uns spielen, dann vergeht die Zeit.
Wer bin ich? Wer bist du? Was heißt das - “zusammen sein bis ans Ende aller Tage”?
Bis dass der Tod uns scheidet! Endlich, irgendwann. Tanzen, lieben, ringen, leiden.
Wo kommen wir uns näher? Wo müssen wir uns voneinander losreißen?
In der Ruhe? Oder in großen Taten - mit sehr viel Schweiß?
Ein Entwicklungsversuch eines Theaterstücks des Absurden - mit Christopher und Sophia bis ans Ende der Welt.
Über Freundschaft, Liebe, Hass, Tod und den Sinn des Lebens (quasi) - aus dem Urschleim des Animismus, der Puppe und Maske mit Musik und zwei Jutesäcken
Idee, Text, Regie, Spiel: Sophia Jelena Bobić und Christopher Breust
Mit Fragmenten aus "Rosenkrantz und Güldenstern sind tot" von Top Stoppard
Mi 23.07. 21.00 Uhr
Do 24.07. 17.00 Uhr
Sa 26.07. 16.00 Uhr und 19.00 Uhr
Probebühne 1.30
Ja, was denn nun?
Der Stücktitel ist ja zweigeteilt! “Entscheide dich.” sagte schon Brecht. Aber das haben auch andere gesagt, nicht immer nur Brecht rezitieren, nur weil wir an der Busch sind.
Und überhaupt: sehr oft heißt oder ja eigentlich und.
Eine Stückentwicklung über Autonomie, die Begegnung mit den eigenen Dämonen, Demut und Ordnung in der Unordnung im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit. Oder zwischen Sicherheit und Freiheit? Oder ist das so austauschbar wie die Buchstaben in Schnapsleiche und Schachspielen?
Spiel/Konzept/Bühne: Mario Pannach
Mentor: Jörg Lehmann
Besonderer Dank an: Christine Zeides, Christopher Breust und Motte Scholpp
Dank für Probenbesuche an: Jago Schlingensiepen und Esti Schrader
Do 24.07. 18.00 Uhr
Sa 26.07. 20.00 Uhr
Bühne OBEN
Frei nach Heiner Müllers “Hamletmaschine”
Wir zerstückeln den fragmentarischen Text Heiner Müllers mit Freude. Schauspiel, Puppenspiel, Tanz und Gesang werden verbunden und lassen aus den Trümmern der Sprache Bilder entstehen. Aus fünf losen Teilen entsteht eine dystopische Collage. Ein Alptraum aus Ohnmacht, Streben, Aufbegehren, Verwandlung und der Suche nach einer neuen Ausdrucksform.
Vielleicht ist es ein Anfang. Vielleicht das Ende.
Spiel/Konzept: Liquid Nestler, Wael Kreiker
Spiel/Chor: Maria Vittoria Zinoni, Mina Halide Guschke, Linus Hüsam
Musik: Aless Till
Kostüme: Frankie Natt
Bühnenbild: Paola Schubert
Lichtdesign: Magou Cackett
Do 24.07. 20.00 Uhr
Sa 26.07. 17.00 Uhr
Bühne UNTEN
Wie jeden Tag betritt Eleonor den Aufzug um genau 7:58. Schließlich wird die Arbeit zur vollen Stunde eingeläutet und es ist allseits bekannt, „Die Instanz“ duldet keine Verspätung. Was als ganz normaler Tag des Waschens, Schneidens, Legens beginnt, soll Eleonor und ihre Kundin für immer von der ach so schönen Normalität trennen. Wer hätte ahnen können, dass im Friseursalon, ein Raum der unterkühlten Makellosigkeit, zwei Funken sich entzünden werden?
In Eigenkomposition inszeniert Katharina Stoll mit dem Drama “Heikle Zone” ein absurd anmutendes Puppenspiel, das zum Schauplatz einer unerwarteten Veränderung wird. Kann (Selbst-)Zerstörung als Befreiung gelten? „Das ist der Preis, den man zahlt. Nichts ist umsonst.“
Konzept, Text, Spiel & Bühne: Katharina Stoll
Ein herzliches Dankeschön an Natascha Kordts für Kostümdesign und Fotografie, Leon Martin und Julian Jungel für Sounddesign und technischen Support sowie an Prof. Hannah Perner-Wilson für die Unterstützung und Bereitstellung des Spaghettimonsters.
Für ihre fachliche Begleitung und Unterstützung danke ich Markus Joss, Magdalena Schlott, Ingo Mewes und Jessica Leuchte – sowie all jenen, die mitgedacht, mitgetragen und mitgeholfen haben.
Mein Dank gilt zudem Katrin Klees, meiner Familie und der HfS Ernst Busch für die Bereitstellung von Masken und Puppen aus dem hochschulinternen Fundus.
Do 24.07. 21.00 Uhr
Sa 26.07. 18.00 Uhr
Bühne OBEN
Ein Raum voller Kisten und Koffer. Wir befinden uns im Bauch des Schiffes Virginian Ende der 1940er Jahre. Seit über vierzig Jahren bringt es unaufhörlich Menschen von Europa nach Amerika und zurück. Doch nun sind seine Tage gezählt und es soll zu guter Letzt im Meer versenkt werden.
In den letzten Minuten vor der Sprengung kehren zwei Figuren dorthin zurück, wo sie zum ersten Mal Novecento begegnet sind – der vermutlich prägendsten Frau ihres Lebens.
Die Musik, insbesondere der Jazz, ist es, was sie mit ihr verbindet. Davon abgesehen könnte ihr Verhältnis zu Novecento unterschiedlicher nicht sein: die eine langjährige Freundin, der andere erbitterter Konkurrent. Dennoch verfolgen sie nun ein gemeinsames Ziel: Noch einmal mit ihr zu reden.
Mithilfe einer Marionette und allerlei Dingen, die sich in der Ladung der Virginian befinden, erzählen Paula Engel und Veronika Maslíková in Anlehnung an Alessandro Bariccos Monolog Novecento die berührende Geschichte vom Leben einer Schiffs-Pianistin und ihren Begegnungen mit Passagieren, Schiffsmitarbeitenden, Bandmitgliedern und einmaligen Persönlichkeiten. Die kleinen Geschichten, die die Kisten und Koffer beinhalten, verweben sich im Laufe des Stückes zu einer großen – gefangen im Spannungsfeld zwischen Gehen und Bleiben.
Spiel/Konzept/Bühnenbild: Paula Engel, Veronika Maslíková
Kostüme: Martina Sudikatus
Mentorierung: Nis Søgaard
HfS Ernst Busch
Zinnowitzer Str. 11
10115 Berlin
Der öffentliche VVK startet 10 Tage vor der Veranstaltung.