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Produktionsstart zu Tagebuchprojekt

HfS vertont Auszüge aus dem Buch „Der papierene Freund“

Der Historiker und ehemalige Leiter der Bildungsabteilung im Haus der Wannsee-Konferenz, Wolf Kaiser, hat im Mai 2022 das Buch „Der papierene Freund. Holocaust-Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher“ beim Metropol Verlag herausgegeben. Darin versammelt er Tagebucheintragungen von jüdischen Kindern und Jugendlichen. Die Texte spiegeln ihre Hoffnungen und Ängste, ihre Verzweiflung ebenso wie ihren Lebenswillen, den Mut und die Tatkraft wider, die sie der tödlichen Bedrohung des Holocaust entgegensetzten. Wolf Kaiser ist es gelungen, Texte in neun Sprachen aus West-, Mittel- und Osteuropa zusammenzutragen und erstmals einer deutschsprachigen Leserschaft zur Verfügung zu stellen.

Vor dem Hintergrund, dass immer weniger Überlebende in Schulen und in Veranstaltungen für Erwachsene von den Verbrechen des Nationalsozialismus aus persönlicher Perspektive berichten können, werden an der HfS Ernst Busch Auszüge aus dem Buch von Studierenden und Schüler*innen im hauseigenen Tonstudio eingesprochen.

Mit den Ton-Dateien und Texten wird unter anderem ein Bildungspaket für Schulen kuratiert. Ziel ist es, mit jungen und engagierten Stimmen von heute die Stimmen der Kinder und Jugendlichen, wie wir sie in den Tagebucheintragungen finden, wieder hörbar zu machen. Das Projekt möchte einen direkten Zugang zu heutigen Schüler*innen und Erwachsenen finden, um an die Folgen rechten und antisemitischen Denkens zu erinnern und daran, dass auch heute jeden Tag Kinder und Jugendliche Verfolgung und Tod erleiden müssen.

Das Projekt wird gefördert von der Axel Springer Stiftung.

Tagebuch in Kinderschreibschrift (c) HfS