O.E. Hasse-Preis 2022 an Jakob Gühring
Preisverleihung am 2. November
Die O.E. Hasse-Stiftung vergibt den O.E. Hasse-Preis 2022 an Jakob Gühring, Studierender des 3. Studienjahres der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird im jährlichen Wechsel an Studierende der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und der Münchner Otto Falckenberg Schule vergeben, um herausragende Begabungen zu fördern. Der Preis wird am 2. November 2022 in der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch übergeben.
Jakob Gühring, 1998 in Stuttgart geboren, besuchte die Freie Waldorfschule Engelberg. Daneben erhielt er eine vielfältige musikalische Ausbildung, er sang im Knabenchor, lernte Klavier, Gitarre, Akkordeon. Nach dem Abitur 2017 arbeitete er als Statist an der Deutschen Oper in Berlin und spielte kleine Rollen in Film und Fernsehen, bevor er im September 2019 das Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch aufnahm.
Aus der Jury-Begründung von Klaus Völker: „Jakob Gühring ist ein beseelter Schauspieler, der sein Handwerk perfekt beherrscht. Mit viel Widerstandskraft und uneingeschränktem Arbeitswillen hat er die Corona-Zeit gemeistert. Bemerkenswert war er als Jean im Szenenstudium von Strindbergs Fräulein Julie, sehr packend zwischen Stärke und Introvertiertheit seine Charakterisierung des aus der Bahn geworfenen Setzers Edgar in Kroetz‘ Nicht Fisch, nicht Fleisch, mit trotzigem Charme spielte er Shakespeares Lysander in Ein Sommernachtstraum. Und als Claudius in Hamlet, der beten will, aber nicht bereuen kann, der, um die starren Knie zu beugen, erst seine Rollschuhe ausziehen muss, gelang ihm ein starker Moment des Innehaltens in des Königs bis dahin reibungslosem Lauf mit dem Weltgeschehen. Bravourös und von großer Überzeugungskraft zeigte sich Jakob Gührings vielschichtige Darstellungswucht in der Rolle des Friseurs Wilhelm Dietrich Wotan in Ernst Tollers Farce von 1923 Der entfesselte Wotan. Mit entfesseltem Spiel- und Irrwitz, zu dem alle Spielerinnen und Spieler sich gegenseitig inspirierten, entwickelte er doch glaubhaft die satirische Figur des deutschnationalen Untertans, dabei Anregungen von Chaplin in Der große Diktator oder Martin Wuttke als Arturo Ui in seine Spieltechnik übersetzend, ohne sie nachzuahmen.“
Der O.E. Hasse-Preis wird seit 1981 von der O.E. Hasse-Stiftung verliehen, die von der Akademie der Künste betreut wird. Die Akademie erfüllt damit das
Vermächtnis des Bühnen- und Filmschauspielers Otto Eduard Hasse (1903-1978), den Schauspielnachwuchs zu fördern. Das Auswahlgremium für die Preisvergabe setzt sich aus Mitgliedern des Vorstands der Stiftung zusammen, dem Vorsitzenden Klaus Missbach (Wien/Nürnberg) sowie André Jung (München), Klaus Völker (Berlin) und Jossi Wieler (Berlin), die zugleich auch Mitglieder der Sektion Darstellende Kunst der Berliner Akademie der Künste sind.
Preisträgerinnen und Preisträger des O.E. Hasse-Preises waren zuletzt Rasmus Friedrich (2021, München), Emma Lotta Wegner und Alexander Wertmann (2020, Berlin), Julia Windischbauer (2019, München), Noah Saavedra (2018, Berlin) und William Bartley Cooper (2017, München).
O.E. Hasse-Preis 2022 an Jakob Gühring
Vorspiel und Preisverleihung. Die Laudatio hält Klaus Völker.
Mittwoch, 2. November 2022, 19 Uhr / HfS Bühne OBEN
Um Anmeldung wird gebeten: presse@hfs-berlin.de